Bukarest in den letzten Tagen des Ceausescu-Regimes: Zwei Studentinnen bereiten sich auf eine illegale Abtreibung vor. Während die Schwangere meist nur schweigend ins Leere starrt, organisiert ihre Freundin Geld und Zigaretten für die Bezahlung des Eingriffs, ein Hotelzimmer und den Mann, der die Abtreibung vornehmen soll. Die Kamera ist bei jeder Aktion der Frauen in durchgehender Einstellung dabei, was dem Geschehen eine extreme Unmittelbarkeit verleiht; die Dialoge verebben mit fortschreitender Handlung.
Man spürt den Druck, unter dem die Frauen stehen, erlebt die Demütigungen, mit der auch kleinste Schwächen ausgenutzt werden, und kann sich selbst doch kaum gegen die Kälte eines Daseins wehren, in dem nicht einmal mehr für Zweifel Platz ist. Die „bleiernen“, meisterhaft kadrierten CinemaScope-Bilder des Films sezieren mit gandenloser Konsequenz ein Klima allseitiger Angst und Verdächtigung, dessen graublauer Firnis sich wie Zementstaub auf die Seele legt. Hinter den historisch-politischen Verhältnissen scheint aber auch eine existenzielle Einsamkeit auf, die Menschen zu schattenhaften Wiedergängern ihrer selbst werden lässt.
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